Die vom Think Tank W.I.R.E. in Zusammenarbeit mit Microsoft Schweiz und dem ETH AI Center durchgeführte Studie zeigt das enorme Potenzial von Künstlicher Intelligenz (KI) für die Schweizer Wirtschaft. Sie untersuchten, wie KI die Produktivität steigern, Innovationskraft fördern und spezifische Herausforderungen in der Schweiz bewältigen kann.
Produktivitätssteigerung und Effizienz
Laut Studie erwarten 68 % der befragten Unternehmen in den kommenden fünf Jahren eine spürbare Steigerung ihrer Produktivität durch KI, während 27 % sogar mit einer signifikanten Steigerung rechnen. Besonders interessant: Fast die Hälfte dieser erwarteten Effizienzgewinne soll schon in den nächsten zwei Jahren sichtbar werden. KI verspricht eine schnelle Wirkung, sei es durch Prozessautomatisierung, Datenanalyse oder die Einführung intelligenter Assistenzsysteme. Die Geschwindigkeit der Veränderungen hebt hervor, dass Unternehmen durch KI schneller auf Marktdynamiken reagieren und ihre Effizienz langfristig steigern können.
Innovationskraft durch KI stärken
Mit 86 % sehen nahezu alle Befragten die Innovationskraft als zentralen Vorteil von KI. Durch KI-Technologien können Unternehmen nicht nur ihre Produkte und Dienstleistungen verbessern, sondern auch neue Marktchancen und Geschäftsfelder erschliessen. KI ermöglicht eine tiefere Analyse und Prognose von Trends, was Unternehmen die Möglichkeit gibt, zukunftsorientierte Entscheidungen zu treffen. Insbesondere im Bereich der Forschung, sei es in der Medizin oder Technologie, könnte die Innovationskraft der Schweiz durch KI erheblich gestärkt werden.
Rentabilität und Umsatzwachstum
Die Studie zeigt, dass 73 % der Unternehmen eine Verbesserung der Rentabilität durch den Einsatz von KI erwarten, wobei 9 % mit einer signifikanten Steigerung rechnen. Die effizienzsteigernden Effekte von KI senken Kosten und steigern gleichzeitig die Produktivität, was zur Erhöhung des Gesamtumsatzes führen kann. Diese wirtschaftlichen Vorteile sind besonders attraktiv für Unternehmen, die ihre Kostenstruktur optimieren und die operative Effizienz steigern wollen.
Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen
Die Studie identifiziert drei zentrale Bereiche, in denen KI zur Lösung aktueller Herausforderungen beitragen kann:
- Forschungsexzellenz fördern: 87 % der Befragten sind überzeugt, dass KI die starke Forschungslandschaft in der Schweiz weiter unterstützen kann. Die Schweizer Forschungsinstitute und Unternehmen können mit KI ihre Analysen beschleunigen und fundierte Ergebnisse erzielen, wodurch der internationale Ruf der Schweiz als Forschungsstandort gestärkt wird.
- Fachkräftemangel lindern: 72 % der Studienteilnehmenden sehen in KI eine Möglichkeit, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. KI kann repetitive oder technisch anspruchsvolle Aufgaben übernehmen und somit Mitarbeitende entlasten, was gerade in Branchen mit hohem Fachkräftebedarf dringend notwendig ist. So können Unternehmen gezielt Ressourcen einsetzen und sich auf Aufgaben konzentrieren, die menschliche Kreativität und Entscheidungsfähigkeit erfordern.
- Wachstums- und Innovationsdruck bewältigen: 58 % der Befragten glauben, dass KI Unternehmen helfen kann, dem wachsenden Druck standzuhalten. KI-gesteuerte Automatisierungen und Analysen geben Unternehmen den notwendigen Spielraum, sich dynamisch an Veränderungen anzupassen und Innovationen schneller voranzutreiben.
Förderung junger KI-Talente in der Schweiz
Parallel zur Studie läuft ein Wettbewerb zur Förderung junger Talente im Bereich Künstliche Intelligenz in der Schweiz. Dieser Wettbewerb soll Innovationen unterstützen und zeigen, wie vielseitig KI angewendet werden kann. In der Kategorie „Creative Coding“ entwickelten Divij Haralalka und Andrea D’Ignazio die Anwendung „Thriller Route Optimizer“, die Besuchern des Europa-Parks hilft, Wartezeiten zu minimieren. In der Kategorie „AI for Good“ gewannen Sonja und Lena Merkli mit ihrem „Ingredient Scanner“, der Benutzer:innen beim Scannen und Analysieren von Zutaten unterstützt. Beide Teams erhielten als Auszeichnung einen Gutschein im Wert von 2000 Franken.
Netzwerk Kadertraining meint dazu:
Die Studie zeigt eindrucksvoll, dass Künstliche Intelligenz enormes Potenzial für die Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft bietet. Wir werden sicher in den nächsten beiden Jahren mit einer gezielten Förderung der KI in der Schweiz eine Steigerung von Produktivität und Innovationskraft erfahren.
Bei den Fragen, wie die aktuellen Herausforderungen des Fach- und Arbeitskräftemangels behoben werden kann, wird ebenso deutlich, dass KI zur Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz beitragen kann. Gleichzeitig ist die Unterstützung junger Talente ein wichtiger Schritt, um die nächste Generation von Fachkräften zu fördern und die Zukunft der Schweizer Wirtschaft auch mit der Anwendung von KI aktiv zu gestalten.
