Die Geschwindigkeit, mit der sich die Arbeitswelt verändert, ist mehr als beeindruckend. Das fordert uns auf allen Ebenen heraus. Digitalisierung, globale Netzwerke und gesellschaftliche Umbrüche betreffen sowohl Menschen, die sich beruflich neu orientieren, als auch jene, die in ihrem Job erfolgreich bleiben wollen. Dabei wird Lernen immer mehr zum zentralen Schlüssel: nicht nur, um aktuelle Herausforderungen zu meistern, sondern auch, um auf zukünftige Entwicklungen vorbereitet zu sein. Doch was bedeutet das konkret? Wie verändert sich Lernen und wie können Sie es für sich nutzen?

Lernen ist kein Abschluss, sondern ein Prozess

Die klassische Vorstellung vom Lernen – eine abgeschlossene Ausbildung oder ein Studium als Grundstein für eine lebenslange Karriere – gehört längst der Vergangenheit an. Heute ist Lernen zu einem kontinuierlichen Prozess geworden. Die Anforderungen an Fachwissen und Methodenkompetenzen entwickeln sich stetig weiter, sodass es heute nicht mehr möglich ist, einmal erworbenes Wissen über die gesamte Karriere hinweg unverändert zu nutzen.

Die eigenen Fähigkeiten müssen regelmässig überprüft werden, um den Bedarf an Weiterbildung proaktiv zu erkennen. Das kann zum Beispiel bedeuten, sich in regelmässigen Abständen zu fragen: Welche neuen Technologien oder Methoden könnten in meinem Arbeitsumfeld relevant werden?

Verbreitet sind Lernprozesse heute in den Alltag integriert, sei es durch die Teilnahme an internen Schulungen, die Nutzung von Online-Lernplattformen oder durch das Lesen aktueller Fachliteratur.

Es gilt, nicht nur Wissen zu erwerben, sondern auch die Bereitschaft zu zeigen, dieses Wissen praktisch anzuwenden und mit anderen zu teilen.

Technologische Kompetenzen: Der Treibstoff für den Erfolg

Die Digitalisierung prägt jeden Aspekt der Arbeitswelt. Ob in der Industrie, im Gesundheitswesen oder im Dienstleistungsbereich – technologische Fähigkeiten sind heute unverzichtbar. Es geht nicht nur darum, aktuelle Tools und Plattformen zu nutzen, sondern auch die Bereitschaft zu entwickeln, sich schnell in neue Systeme einzuarbeiten.

Menschen im Berufsleben sollten proaktiv ihre digitalen Kompetenzen ausbauen, zum Beispiel durch Kurse in Datenanalyse, künstlicher Intelligenz oder Projektmanagement. Für Jobsuchende ist die Zeit zwischen zwei Karriereschritten ideal, um sich in diesen Bereichen weiterzubilden und so ihre Chancen zu verbessern.

Soft Skills: Der menschliche Faktor im Wandel

Neben technischem Know-how gewinnen Soft Skills wie Kommunikationsstärke, Anpassungsfähigkeit und emotionale Intelligenz an Bedeutung. In einer dynamischen Arbeitswelt, in der interdisziplinäre und internationale Teams zusammenarbeiten, sind diese Fähigkeiten oft ebenso entscheidend wie reine Fachkompetenz.

Arbeitgebende suchen nach Mitarbeitenden, die in der Lage sind, Veränderungen aktiv zu gestalten, Probleme kreativ zu lösen und eine positive Teamdynamik mitzugestalten. Diese Kompetenzen können durch gezielte Trainings oder Feedbackrunden weiterentwickelt werden. Jobsuchende sollten ihre Soft Skills sichtbar machen. Das gelingt durch konkrete Beispiele in Lebensläufen und Bewerbungsgesprächen.

Die eigene Lernkultur fördern

Lernen ist mehr als das blosse Aneignen von Wissen – es ist eine Einstellung, eine Haltung, die bewusst gepflegt werden muss. Die eigene Lernkultur zu fördern bedeutet, aktiv Verantwortung für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung zu übernehmen. Dabei geht es nicht nur darum, neue Dinge zu lernen, sondern auch darum, offen für Veränderungen zu bleiben, Neues zu hinterfragen und sich kontinuierlich anzupassen.

Für Menschen, die auf Jobsuche sind, ist die eigene Lernkultur ein entscheidender Faktor, um sich auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren. Arbeitgebende schätzen Bewerbende, die Lernbereitschaft und Eigeninitiative zeigen.

Fazit: Lernen als Zukunftsinvestition

Lernen ist nicht länger nur der Weg zu Wissen, sondern der Schlüssel, um in einer sich wandelnden Arbeitswelt erfolgreich zu sein. Egal, ob Du mitten im Berufsleben stehst oder Dich neu orientierst – die Fähigkeit, kontinuierlich zu lernen, eröffnet Dir neue Perspektiven und stärkt Deine Position.

Basiskompetenzen im Wandel: Relevanzverschiebung aufgrund von KI

Im Whitepaper „Basiskompetenzen im Wandel: Relevanzverschiebungen
aufgrund von KI.“* wird gezeigt, wie sich Anforderungen an berufliche Kompetenzen in der Zukunft entwickeln. Expertinnen und Experten aus verschiedenen Branchen gaben in mehreren Runden Einschätzungen zu Schlüsselkompetenzen wie digitale Fähigkeiten, Soft Skills und lebenslangem Lernen ab. Die Ergebnisse zeigen eine klare Priorität auf Flexibilität, technologische Kompetenz und die Fähigkeit, mit komplexen Veränderungen umzugehen, als zentrale Erfolgsfaktoren​.

*Lanzl, J.; Possin, M.; Schöttl, F.; Gimpel, H. (2024). Basiskompetenzen im Wandel: Relevanzverschiebungen
aufgrund von KI. Stuttgart, Germany: University of Hohenheim, Juli 2024.

Hier geht es zum Whitepaper.

Netzwerk Kadertraining meint dazu:

Die Relevanzverschiebung der Basiskompetenzen ist ein zentraler Aspekt der Delphi-Studie aus dem Whitepaper „Kompetenzen im Wandel“. Die Analyse zeigt deutlich, dass traditionelle Basiskompetenzen, wie fachliche Qualifikationen, zunehmend durch übergeordnete, dynamische Fähigkeiten ergänzt oder gar ersetzt werden.

Von Fachwissen zu Metakompetenzen
Fachliche Qualifikationen bleiben relevant, verlieren jedoch an Gewicht zugunsten von Metakompetenzen wie kritischem Denken, Problemlösungsfähigkeit und der Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu erkennen. Diese „überfachlichen“ Fähigkeiten ermöglichen es, sich schnell in neue Themengebiete einzuarbeiten und effektiv auf Veränderungen zu reagieren.

Digitalisierung als Game-Changer
Digitale Basiskompetenzen, wie der souveräne Umgang mit Technologien, Datenanalyse und der Einsatz digitaler Tools, nehmen eine immer zentralere Rolle ein. Der digitale Wandel erfordert nicht nur technisches Verständnis, sondern auch die Fähigkeit, technologische Entwicklungen strategisch in den Arbeitsalltag zu integrieren.

Soft Skills gewinnen an Bedeutung
Kommunikationsfähigkeit, emotionale Intelligenz und Teamfähigkeit entwickeln sich von „zusätzlichen Qualitäten“ zu zentralen Anforderungen. Dies ist insbesondere in Arbeitsumfeldern mit hoher Diversität und interdisziplinären Teams entscheidend.

Anpassungsfähigkeit als Grundpfeiler
Die Fähigkeit, mit Unsicherheit und dynamischen Veränderungen umzugehen, wird als Basiskompetenz immer wichtiger. Agilität, Resilienz und Lernfähigkeit sind heute unerlässlich, um in einer von Wandel geprägten Arbeitswelt erfolgreich zu bleiben.

Selbstmanagement und Eigenverantwortung
In Zeiten flexibler Arbeitsmodelle und zunehmender Selbstorganisation gewinnen Fähigkeiten wie Zeitmanagement, Priorisierung und Selbstreflexion an Relevanz. Unternehmen erwarten von Mitarbeitenden, dass sie eigenständig Verantwortung übernehmen und ihre Arbeit effektiv strukturieren können.

Fazit:

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Arbeitswelt von morgen von denen gestaltet wird, die bereit sind, sich kontinuierlich anzupassen und Neues zu lernen. Die Förderung dieser Kompetenzen ist daher nicht nur eine Frage der individuellen Entwicklung, sondern auch ein strategischer Erfolgsfaktor für Organisationen.

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