Trends wie hybrides Arbeiten, flexible Arbeitszeitmodelle, Diversität und der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) verändern nicht nur die Art, wie wir arbeiten, sondern auch die Erwartungen an Arbeitgeber. Wer heute auf Jobsuche ist, sollte sich nicht nur die Fragen in Bezug auf das Gehalt und den Standort stellen, sondern gezielt hinterfragen, wie potenzielle Arbeitgebende mit den neuen Entwicklungen des Arbeitsmarktes umgehen. Der Trend Report von kununu, Statista und XING sowie aktuelle Daten aus der Schweiz liefern wichtige Einblicke und konkrete Anhaltspunkte für Bewerbungsgespräche.
Hybrides Arbeiten: Flexibilität als neuer Standard
In Deutschland haben mehr als die Hälfte der Beschäftigten die Möglichkeit, im Home-Office zu arbeiten. Besonders für die Generationen Y und Z ist diese Flexibilität entscheidend. In der Schweiz zeigt eine Studie von Robert Walters, dass die große Rückkehr ins Büro für Schweizer Fachkräfte unwahrscheinlich ist, was den Wunsch nach hybriden Modellen unterstreicht.
Empfehlungen für Fragen im Bewerbungsgespräch:
- Wie viele Tage pro Woche sind Home-Office oder Remote-Arbeit in Ihrem Unternehmen möglich?
- Welche technischen Voraussetzungen stellt das Unternehmen für hybrides Arbeiten bereit?
- Gibt es die Möglichkeit für Workation (Arbeiten aus dem Ausland) und haben Sie Erfahrung damit gemacht?
- Wie werden Büroflächen und Arbeitsmethodik gestaltet, um hybrides Arbeiten effizient zu unterstützen?
Flexible Arbeitszeitmodelle: Zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Die Diskussion um die 4-Tage-Woche ist in Deutschland und der Schweiz in vollem Gange. In Deutschland glauben jedoch nur 66 % an eine mittelfristige Umsetzung bei vollem Lohnausgleich. In der Schweiz setzen Unternehmen laut Robert Half verstärkt auf Benefits wie Homeoffice-Unterstützung und Weiterbildung, um Talente zu binden.
Empfehlungen für Fragen im Bewerbungsgespräch:
- Bietet das Unternehmen flexible Arbeitszeiten oder eine 4-Tage-Woche an und wie stark wird es genutzt?
- Wie wird Überstundenregelung und Zeiterfassung gehandhabt und was darf ich da für Informationswege nutzen?
- Gibt es Modelle für Teilzeitarbeit oder individuelle Arbeitszeitgestaltung?
Diversität, Gleichheit & Inklusion (DEI): Mehr als nur Schlagworte
In der Schweiz zeigt eine Studie von Swissinfo, dass Arbeitnehmende weniger vor den Risiken von KI geschützt sind, da es an klaren rechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz von KI am Arbeitsplatz mangelt. Dies erhöht die Notwendigkeit für gezielte Weiterbildungsmassnahmen, um sich an die veränderten Anforderungen des Arbeitsmarktes anzupassen.
Empfehlungen für Fragen im Bewerbungsgespräch:
- Welche Initiativen fördert das Unternehmen zur Diversität und Inklusion?
- Gibt es transparente Gehaltsstrukturen und Gleichstellungsprogramme?
- Wie wird mit Diskriminierung und Vorfällen von Rechtsextremismus am Arbeitsplatz umgegangen?
- Welche Programme unterstützen die Integration von Menschen mit Behinderungen?
Künstliche Intelligenz: Jobkiller oder Chance?
Der KI-Boom verändert die Arbeitswelt rasant. In Deutschland wird der weltweite Umsatz mit KI bis 2025 auf 227 Mrd. Euro prognostiziert. Die Integration von Künstlicher Intelligenz betrifft insbesondere sogenannte White-Collar-Jobs, während Blue-Collar-Jobs wie Handwerk oder Pflege weniger von der Automatisierung betroffen sind.
Empfehlungen für Fragen im Bewerbungsgespräch:
- Wie nutzt das Unternehmen Künstliche Intelligenz in der Arbeit?
- Gibt es Weiterbildungsangebote, um mit den Veränderungen durch KI Schritt zu halten?
- Wie wird mit den ethischen Herausforderungen und Datenschutzfragen im Zusammenhang mit KI umgegangen?
- Welche Jobprofile im Unternehmen sind besonders von Automatisierung betroffen?
Mit den richtigen Fragen zum passenden Arbeitgeber
Die Arbeitswelt in der Schweiz entwickelt sich dynamisch. Wer sich auf diese Veränderungen einstellt und im Bewerbungsgespräch gezielt nachfragt, kann sicherstellen, dass er nicht nur einen Job, sondern auch einen Arbeitgeber findet, der zukunftsorientiert und wertebasiert handelt. Es lohnt sich mutig zu sein und die richtigen Fragen zu stellen. So findet man den Arbeitsplatz, der zu den eigenen Werten und Erwartungen passt.