Eine Frage, die uns oft gestellt wird und auf die es eigentlich keine klare Antwort gibt. Denn jede Suche nach einer neuen Stelle ist so individuell wie die Person selbst. So wie wir alle den persönlichen Fingerabdruck haben, so einzigartig ist auch jeder Verlauf einer Bewerbung.
In der heutigen Marktlage gibt es längere Suchzeiten für Fach- und Führungskräfte und Kader. Stellensuche ist für fast alle Berufsgruppen schwierig und keineswegs ungewöhnlich, wenn sich das über einen längeren Zeitraum hinzieht. Wir empfehlen, offen und selbstbewusst dazu zu stehen, wenn man schon länger sucht.
Und wer schon länger auf Stellensuche ist, dem ist die Frage wohl schon mal begegnet: «Wie lange sind Sie schon auf Stellensuche, und warum?“
Bei der Frage nach der langen Stellensuche interessiert auch, wie die Personen auf diese Frage reagieren. Auf keinen Fall rechtfertigen oder Schuldige suchen, ganz gleich, wie lange die Suche schon andauert.
Eine passende Antwort kann sein: «Bis jetzt waren noch keine Stellenangebote dabei, die wirklich für mich passten. Ich suche eine neue Aufgabe, in der ich mein Wissen und Können und meine Potenziale ganz einsetzen kann. Deshalb freue ich mich, hier bei Ihnen im Bewerbungsgespräch zu sein.“
Stellensuchende haben konkrete Vorstellungen, Bedürfnisse und Ansprüche an ihre nächste Funktion. Sie haben das Recht darauf, dass diese Anforderungen auch erfüllt werden können. Sie suchen nicht irgendeine Stelle, sondern die richtige Stelle.
Wer allerdings anfangs zu halbherzig an die Suche herangegangen sein, darf sicher mit einer selbstkritischen Haltung den Vorwurf der Untätigkeit entkräften. Da kann die passende Antwort sein: «Vielleicht habe ich mir das einfacher vorgestellt und bin nicht wirklich zielstrebig genug vorgegangen. Ich habe aber erkannt, dass ich meine Strategie ändern muss.»
Wer so Kritikfähigkeit und Selbstbehauptung zeigt, punktet garantiert im Gespräch.
Ganz wichtig ist auch, dass kein Frust über die lange Stellensuche in den Antworten mitschwingt. Wer vermitteln kann, mit Ruhe und Zielstrebigkeit in der Stellensuche unterwegs zu sein, zeigt damit auch, nicht irgendeinen Job zu suchen, sondern eine Position, die wirklich passt.
In einer Studie aus dem Jahr 2018 von Stepstone geht hervor, dass die durchschnittliche Suche einer Führungskraft nach einer neuen Stelle 5 Monate dauert. Die Studie hat sich dabei die Zeitdauer von der ersten Recherche bis hin zum unterschriebenen Arbeitsvertrag angeschaut. Diese Zahlen gelten heute sicher auch noch und das Pandemiejahr hat in einigen Branchen den Effekt merklich verstärkt.
Wie lange die Jobsuche in jedem speziellen, persönlichen Fall dauert, hängt eben von vielen Faktoren ab.
Da ist zum ersten der Bedarf innerhalb der Branche, die Frage, wie flexibel die Person ist, um für eine Stelle weit zu reisen oder gar den Wohnort zu wechseln. Weiter ist das schnelle Finden einer Stelle abhängig von Klärung der Frage nach der persönlichen Kündigungsverarbeitung und der Möglichkeit, den offenen und verdeckten Arbeitsmarkt gleich gut zu bearbeiten. Und wer jetzt die Branche wechselt und sich als Neueinsteiger bewirbt, hat möglicherweise einen noch längeren Weg zum Erfolg.
Im Moment gibt es viel Unsicherheit bezüglich Jobsuche und Bewerbung. Wir raten dranzubleiben, sich nicht entmutigen zu lassen und immer wieder den nächsten Schritt zu machen.