Das „Zwei-in-einem-Prinzip“ vereint in hybriden Settings das Beste aus den Lehr- und Lernwelten.
Konzepte hybrider Kurse gab es auch schon vor der Corona-Krise. Wir kennen eine Vorgehensweise unter dem Begriff „Blended Learning“. Diese Methode beschreibt die didaktische Verzahnung von klassischen Lern-Präsenzphasen mit selbstgestaltetem Lernen über Online-Medien.
In Hybrid-Kursen und Seminaren geht es nun darum, dass an den Schulungen, Fortbildungen und internen Weiterbildungen die Teilnehmenden sowohl online als auch in Präsenz teilnehmen können. Damit werden Brücken gebaut zwischen den Menschen, die sich online zuschalten, und denen, die vor Ort in Präsenz teilnehmen.
Der Begriff „Hybrid“ wurde bis vor zwei Jahren fast ausschliesslich in der Automobilbranche genutzt. Seit einiger Zeit hat diese Begrifflichkeit allerdings auch Einzug in unsere Arbeitswelt gehalten. Viele Mitarbeitende haben Erfahrungen in hybriden Teams sammeln können und so ihre hybride Arbeit und die hybriden Meetings schätzen gelernt.
Der Trend zum hybriden Arbeiten und hybriden Lernen setzt sich durch
Die Vorteile zwischen der Arbeit im Home-Office und der Präsenzarbeit werden in immer mehr Unternehmen erkannt und umgesetzt. Diese Vorteile können bei Aus- und Weiterbildungen und in Trainings in Kursen und Seminaren ebenso genutzt werden. Ganz nach dem Motto: „Präsenzbetrieb trifft auf Home-Office“.
Das gesamte Kursgeschehen wird live aus dem Seminarraum online übertragen und die Interaktion der Teilnehmenden, die online mit dabei sind, ist über den ganzen Zeitraum hinweg gewährleistet. Die Teilnehmenden aus dem Home-Office können sich zu Wort melden und mit den Kursleitenden und den anderen Teilnehmenden genauso interagieren, als wären sie im Raum.
Klingt soweit ganz gut, modern und innovativ und kann auch hervorragend funktionieren. Es bedeutet allerdings für die Kursgestaltung und die Dozentinnen und Dozenten eine grosse Umstellung und neue, erweiterte Anforderung an die Konzepte. Auch für die Teilnehmenden gelten andere Regeln. Ob im Raum direkt mit dabei oder im virtuellen Raum verbunden, sie sollen alle möglichst in Echtzeit profitieren.
Tipps, um Online und Offline optimal miteinander verbinden
- Voraussetzung ist eine funktionierende Technik als Schnittstelle zwischen der analogen und digitalen Welt. Sie ermöglicht, dass die Kommunikation visuell und akustisch hindernisfrei geschehen kann. Die Technik muss ohne Frage gut funktionieren und flexibel mitwachsen können.
- Eine Hybridveranstaltung braucht nicht nur entsprechende Zusatztechnik, sondern auch die Klarheit über die anderen Rollen und Aufgaben sowie ein Überdenken der angewendeten Methoden.
- Die technische Realisation fordert eine hohe digitale Kompetenz der Dozierenden. Das nicht nur im Hinblick auf die technischen Fertigkeiten, sondern auch auf den didaktisch sinnvollen Einsatz von digitalen Tools.
- Für eine hybride Veranstaltung muss ein angemessenes didaktische Konzept erstellt werden, das die Hürden bei den Teilnehmenden berücksichtigt und vielfältigere Methoden einsetzt, um die Interaktionen untereinander und mit den Kursleitenden gezielt zu fördern.
- Erfolgreiche Zusammenarbeit in zeitgleichen Lern- und Lehrsetting online und in Präsenz, werden geprägt durch anspruchsvolle Kommunikation. Das erfordert zusätzliche Aufmerksamkeit und weitergehende kommunikative Fertigkeiten bei den Kursleitenden und den Teilnehmenden.
- In jedem Kurs und jedem Seminar sollten gemeinsam Regeln für die gelingende Zusammenarbeit auf Augenhöhe abgesprochen werden. Dazu gehört, dass man gemeinsam festlegt: Wie wollen wir uns Feedback geben, wie zu Wort melden, wie den Austausch gestalten, Kooperation zulassen und vieles mehr.
- Die Nutzung der gemeinsamen Arbeitsmittel Digital und im Raum darf methodisch und didaktisch klug vorausgedacht sein und in der Umsetzung der Gruppenarbeiten mit Moderation und Einladung zur Interaktion gestützt werden.
- Um die Lernfreude und die Motivation zu erhalten, geht es darum, eine positive Grundhaltung für das Thema „Digitaler Wandel“ zu fördern und dauerhaft erfolgreich zu verankern.
- Ein digitales Mindset entwickelt sich nicht in einer einmaligen Anstrengung, es ist ein fortlaufender Prozess. Der permanente dynamische Wandel, der mit der Digitalisierung einhergeht, und neue Technologien und Konzepte erfordern von jedem einzelnen eine regelmässige Anpassung und Weiterentwicklung. Die Entwicklung eines digitalen Mindsets wird niemals vollständig erreicht oder abgeschlossen sein. Es gilt, sich immer wieder neuen und anregenden Impulsen zu öffnen.
Wir sehen einen grossen Vorteil in unseren Kursen und Trainings-Settings darin, dass den Teilnehmenden die Wahl ermöglicht wird, ob sie in Präsenz oder online teilnehmen wollen. Die verschiedenen Partizipationsmöglichkeiten und unterschiedliche Formen des Austausches schulen die kommunikative Kompetenz bei allen Teilnehmenden.
Sie nutzen so die grosse Chance, weitere digitale Kompetenzen durch den Einsatz moderner Kommunikations-Technologie zu erwerben. Damit bauen sie ihre digitalen Fertigkeiten aus. Das ist ein grosser Vorteil für den nächsten Schritt im beruflichen Umfeld.