Es braucht vor allem den persönlichen Einsatz, echte Fokussierung und das Wissen, was man wirklich will. Klar, man kann andere suchen lassen oder seinen CV auf einschlägigen Plattformen einfach mal deponieren – oder ganz Mutige setzen unter ihr Bild in LinkedIn ein Banner, das zeigt, dass sie frei für Neues sind. Doch all das entbindet nicht von dem eigenen klugen Engagement für die Suche und dem Erforschen der eigenen Bedürfnisse und dem Auflisten der ganz persönlichen Kompetenzen und Stärken.
Es passiert nichts von selbst und alle Hinweise, dass es leicht sei, einfach mal so übers Handy per «Bewerben auf Knopf-Druck mit One-Click» zur richtigen Stelle zu kommen, sind weniger als die halbe Wahrheit. Die Aufgabe, die richtige Stelle zu finden, liegt bei Dir. Du darfst einiges vorbereiten, analysieren und formulieren, damit der nächste Job ein Erfolg für Dich wird. Du wirst nicht einfach mal so den Job wechseln wollen. Das machen die wenigsten Menschen. Der Entschluss ist viel zu wichtig, als dass das mal so nebenbei entschieden wird.
Der schnelle Weg zur neuen Stelle
Immer mehr Organisationen und Unternehmen verringern zwar den Aufwand für die Bewerbenden und stellen schlanke Prozesse und einfachere Tools zur Verfügung. Damit sollen Schranken abgebaut werden, um den Kontakt zum Unternehmen schnell und unkompliziert zu ermöglichen. Doch es gelingt ihnen auch nicht immer, gleichzeitig alle wichtigen Informationen zum Job, zum Team, zur Kultur, zum Gehalt, zu den Benefits etc. für die interessierten Kandidatinnen und Kandidaten bereitzustellen.
Immer wieder ist zu lesen, dass die Unternehmen die Anforderungen an die Bewerbenden mehr und mehr reduzieren: Das Anschreiben und der sogenannte Bewerbungsbrief sind nicht mehr erwünscht, es gibt Chats in der Bewerbung mit Bots, einen Rückrufbutton, Bewerbungen mit Video- oder Voice-Bewerbung. Das sind die neuen Ideen, um den Erstkontakt mit dem Arbeitgeber einfacher werden zu lassen.
Dieser Informationsaustausch im schnellen Kennenlernen reicht auf keinen Fall aus, um auf der Seite der Organisation eine qualitative Vorauswahl oder gar die Vorbereitung einer Auswahlentscheidung zu treffen. Und für die Bewerbenden sind die Informationen auch nicht genügend, um wirklich «ja» zur Stelle oder zur Einladung zum Gespräch sagen zu können.
Es braucht mehr Informationen für beide Seiten
Du wirst Dich nicht in einem Unternehmen bewerben, in dem Du nicht auch wirklich arbeiten möchtest. Es sei denn, es ist eine Test-Bewerbung und Du trainierst. Wenn Du Dich zielgenau dort bewerben willst, wo Du auch wirklich gerne mitwirken und ein Teil des Teams werden möchtest, dann hast Du im besten Fall folgende Recherche- und Fleissarbeit vorher erledigt:
- Deine Kompetenzen, Potenziale und Stärken gebündelt und formuliert
- Bedürfnisse für Deine Laufbahn und Weiterentwicklung beschrieben
- Deine Social-Media-Profile auf den Stand für die Zukunft gebracht
- Deinen Lebenslauf angepasst und auf die Zukunftsschritte hin ergänzt
- Eine Liste der für Dich spannenden Unternehmen erstellt
- Newsletter von Jobbörsen oder Jobcrawler für Infos abonniert
- Für Dich passenden Firmen auf Social Media gefolgt und sie geliked
- Persönliches Netzwerk und Vertrauenspersonen informiert
- Nach Kontakten im Netz gesucht, die unterstützend wirken können
- Klarheit gefunden, wie Du Netzwerke nutzt und wo Du Entscheider triffst
Vielleicht hast Du auch entschieden, Dich gut vorbereitet spontan zu bewerben, ohne dass eine Stellenanzeige vorliegt. Auch dafür sind die hier genannten «Top 10 der Vorbereitung» eine gute Empfehlung.
Das Ziel jeder Recherche ist es dann, herauszufinden, welche Anforderungen in der Position, die Du anstrebst, wirklich gestellt sind. Deine Aufgabe ist es, herauszufinden, auf was die Rekrutierenden am meisten Wert legen, welche Werte zentral sind und ob sie zu Deinen passen. Spätestens im Bewerbungsgespräch ist das ein Thema. Je früher Du das entdeckst oder erfragst, umso besser.
Wenn Dir das alles zu anstrengend erscheint und Du denkst, ich will lieber abkürzen, geht das natürlich auch. Doch Du kannst sicher sein, dass sich die Unternehmen gut vorbereiten und in den meisten Fällen schon genau wissen, wie die Kandidatin oder der Kandidat sein soll, die oder der zur Vakanz passt. Je besser Deine Recherche ist, umso besser und zielgenauer kannst Du Dich bewerben und im Bewerbungsgespräch punkten.
Du kannst Dich auch begleiten lassen und die Schritte und Vorhaben mit Profis vorbereiten. Ist nicht die schlechteste Idee. Es gibt immer wieder Tipps und Hinweise, wie Du clever und gezielt vorgehen kannst, und kompetentes Feedback kann Gold wert sein. Wie auch immer, wir wünschen viel Erfolg und auch Freude beim und im Prozess der Stellensuche.