Studie zur Kriteriumsvalidität – Zusammenhang zwischen der Leistung im AC und dem Stellenantritt bei der Arbeitsmarktlichen Massnahme gate2job
Netzwerk Kadertraining führt in einigen Massnahmen in der Begleitung von stellensuchenden Fach- und Führungskräften Assessment-Center durch. Die AC-Ergebnisse dienen einerseits als Grundlage für die weitere, individualisierte Begleitung der Teilnehmenden, andererseits stellt das AC eine Übungssituation für zukünftige Selektionsprozesse da: Die Teilnehmenden erhalten die Gelegenheit, ihre Kompetenzen einzusetzen, diese zu prüfen und Rückmeldung zu erhalten. Das AC hat im Rahmen der Arbeitsmarktlichen Massnahmen demnach keinen Selektionscharakter, sondern wird als Entwicklungsinstrument eingesetzt.
Uns war es wichtig, herauszufinden, ob wir anhand der Ergebnisse aus den AC’s einen Rückschluss darauf finden, ob Personen, die ein bestimmtes Verhalten im AC zeigten, auch schneller eine Stellenzusage erhalten haben. Dies wurde mit der Studie Kriteriumsvalidität erforscht.
„Ein Test und ein Setting im Assesment weist Kriteriumsvalidität auf, wenn vom Verhalten der Testperson innerhalb der Testsituation erfolgreich auf ein „Kriterium“, nämlich auf ein Verhalten außerhalb der Testsituation, geschlossen werden kann. (Stangl, 2019)
Umsetzung der Ergebnisse für unsere Arbeit bei Netzwerk Kadertraining
Die Ergebnisse zeigten, dass ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Gesamtergebnis des AC und einer Jobzusage (Aussenkriterium) am Ende der besuchten AMM besteht. So erhielten Personen mit sehr guten AC-Ergebnissen 2.4 Mal häufiger eine Jobzusage, als dies bei Personen mit guten bis weniger guten Ergebnissen der Fall war. Die Dimension Kommunikation weist hierbei den grössten Effekt auf. Personen mit ausgezeichneten bis sehr guten kommunikativen Fähigkeiten weisen häufiger eine Jobzusage auf, als Personen mit weniger guten kommunikativen Fähigkeiten.
In der Massnahme gate2job erhalten die Teilnehmenden die Möglichkeit, diese Kompetenzen zu trainieren. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, einen Job zu finden. Die Teilnehmenden erhalten detaillierte Auskunft, wie sie in den beobachteten Dimensionen abgeschnitten haben. Sie erkennen Ihre Stärken und ihre Lernfelder. So können sie gezielt an den Dimensionen arbeiten, die Entwicklungspotenzial haben.
Die Ergebnisse dieser Studie werden für die Optimierung der Massnahme verwendet. Der Fokus wird in der weiteren Begleitung der Teilnehmenden nach dem AC noch deutlicher auf die Dimensionen Kommunikation und Auftreten gelegt werden. Es ist wichtig aufzuzeigen, dass sich eine Auseinandersetzung mit den Dimensionen aus dem Assessment lohnt. Wichtig ist das Wissen, dass vor allem die kommunikativen Fähigkeiten sowie das Auftreten den Bewerbungserfolg beeinflussen.
Die Verfasserinnen der Studie, Katrin Fellner und Deniz Kleinschmidt, beide Psychologinnen und ehemalige Netzwerk Partnerinnen haben die Studie für interne Zwecke und die Qualitätsprüfung Assessment erstellt. Die Inhalte sind nicht öffentlich. Für unsere Auftraggeber sind die Inhalte und Studien-Design einsehbar.