Der Fach- und Arbeitskräftemangel zwingt Unternehmen dazu, ihre Rekrutierungsstrategie anzupassen. Fakt ist: Jede unbesetzte Stelle belastet nicht nur das Budget sondern das gesamte Team.

In einem Artikel über den «Hausgemachten Fachkräftemangel» mit dem Titel: “Zögerliches Rekrutieren kostet Schweizer Firmen viel Geld”, schreibt Tina Fischer in der Handelszeitung (ganzer Artikel hinter Bezahlschranke), dass Unternehmen oft unrealistisch Erwartungen an die Kandidatinnen und Kandidaten hätten – und das trotz Fachkräftemangel. Sie schreibt, dass das die Unternehmen pro Stelle bis zu 150’000 Franken kosten kann.

Die Studie von Robert Walters Switzerland: «MITARBEITERGEWINNUNG IN ZEITEN DES FACHKRÄFTEMANGELS» zeigt auf, dass Personalverantwortlichen in der Schweiz teilweise auf «gute Kandidaten» verzichten, weil sie auf «den Einen oder die Eine» warten – das sogenannte Einhorn.

Zwei Drittel der befragten Personalverantwortlichen in der Schweiz gaben in ihrer Befragung zu, die ideale Kandidatin und den idealen Kandidat zu suchen, der oder die ihrem idealistischen Bild entspricht.

Robert Walters dazu: «Auf ein Starprofil zu warten, ist keine Rekrutierungsstrategie für ein Unternehmen, das seine Leistung maximieren möchte.»

Der folgende Tipp kann viele Rekrutierungsstrategien um eine vielfaches verbessern: «Wenn die Unternehmen ihre Einstellungskriterien dahingehend ändern, dass Sie auch Potenzial statt nur Erfahrung im gleichen Bereich berücksichtigen, können Sie Ihren Einstellungsprozess um das Dreifache beschleunigen.»

Hier gehts zum Whitepaper MITARBEITERGEWINNUNG IN ZEITEN DES FACHKRÄFTEMANGELS von Robert Walters Switzerland.

Netzwerk Kadertraining meint dazu

Genau diese Strategie dürfen jetzt alle Bewerberinnen und Bewerber verfolgen. Das Potenzial, Neues zu gestalten und sich in bisher unbekannte Aufgaben einzuarbeiten, ist oft gefragt. Es braucht Mut, viel Engagement und gute Formulierungen, um sich auf eine Stelle zu bewerben, auf die man mit seinen Fähigkeiten und Erfahrungen scheinbar nicht genau passt.

So gehst Du vor, um Deine Chancen zu erhöhen:

  1. Beschreibe Deine relevanten Fähigkeiten, die auf die angestrebte Position übertragbar sind. Betone Deine Stärken, die für den Job wichtig sind, wie z. B. Problemlösungskompetenz, Analysefähigkeiten, Kommunikationsfähigkeiten oder Teamarbeit.
  2. Zeige Deine Bereitschaft, Dich in neue Bereiche einzuarbeiten und neues Wissen zu erwerben. Betone Deine Lernfähigkeit und Deine Motivation, Dich neuen Herausforderungen zu stellen. Gebe Beispiele dafür, wie Du Dich in der Vergangenheit erfolgreich in neue Aufgaben eingearbeitet hast oder Dir in kurzer Zeit neues Wissen angeeignet hast.
  3. Wenn Du keine direkte Erfahrung im spezifischen Bereich hast, aber in ähnlichen Bereichen tätig warst, betone Deine Erfolge und Leistungen in diesen Bereichen. Zeige, wie Deine Erfahrungen und Fähigkeiten auf die angestrebte Position übertragbar sind und wie Du diese für den Erfolg im neuen Bereich nutzen kannst.
  4. Erwähne Deine Weiterbildungen, Schulungen oder Zertifizierungen, die Du absolviert hast, um Dein Wissen und Deine Fähigkeiten zu erweitern. Dies zeigt Deine Initiative, Dich selbstständig weiterzuentwickeln und Deine Kompetenzen selbstverantwortlich auszubauen.
  5. Falls möglich, kannst Du auch Referenzen oder Empfehlungsschreiben beifügen, in denen Deine Fähigkeiten, Dein Potenzial und Deine Lernbereitschaft betont werden. Diese können dazu beitragen, Dein Profil zu stärken und Deine Eignung für die Position zu unterstreichen.

Denke daran, dass es wichtig ist, Deine Argumente konkret und präzise darzustellen. Zeige dem potenziellen Arbeitgeber, warum Du trotz fehlender direkter Erfahrung das Potenzial hast, in der angestrebten Position erfolgreich zu sein. Es braucht diese “Übersetzungsarbeit”. Damit gibst Du dem Gegenüber die Argumente dafür und suchst nicht selbst die Argumente dagegen.

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