Die Ergebnisse der Befragung des 12. HR-Barometers bei über 2000 Arbeitnehmenden in der Schweiz zeichnen ein Bild der «Erlebten Arbeitssituation». Der diesjährige Fokus liegt auf den Fragen zu Arbeitsbedingungen, die innovatives Handeln von Beschäftigten fördern. Die Ergebnisse zeigen, wie weit innovatives Handeln und Lernen aus Fehlern in der Schweiz verbreitet sind, um Innovationskraft aus den Gelegenheiten des «Lernens in Echtzeit», wachsen zu lassen.
Die Studie wird regelmässig in Kooperation der Universität Zürich und der Uni Luzern von Gudela Grote, Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie der ETH Zürich, und von Bruno Staffelbach, Leiter des Centers für Human Resource Management an der Universität Luzern, herausgegeben.

Hier für unsere Leserinnen und Leser eine Kurzzusammenfassung der Schwerpunktthemen:

Innovatives Arbeitsverhalten
Die meisten der Befragten geben an, innovatives Arbeitsverhalten auszuüben. Die Antworten dazu sind unabhängig von der Grösse eines Unternehmens. Die Befragten, die für sich innovatives Arbeitsverhalten erkennen, fühlen sich im Innovationsprozess durch ihre Arbeitskolleginnen und -kollegen sowie Vorgesetzten unterstützt, kooperieren bei der Entwicklung neuer Ideen und suchen nach neuen Wegen mit Problemen umzugehen.

Innovationsunterstützung und psychologische Sicherheit
70% der Befragten gaben an, dass sie in ihren Unternehmen eine Kultur der psychologischen Sicherheit erleben. Sie nehmen also wahr, dass sie sich frei äussern dürfen, ohne zu befürchten, dass sich dies negativ auf ihre Beziehung zu Arbeitskolleginnen und -kollegen oder auf ihre Karriere auswirken könnte.

Lernen aus Fehlern
Über alle Branchen hinweg sind 86% der Beschäftigten der Meinung, dass es hilfreich für die eigene Arbeit sein kann, Fehler zu machen, und dass diese die Gelegenheit bieten, etwas zu lernen. Damit wird eine positive Einstellung gegenüber der Nützlichkeit von Fehlern für die eigene Arbeit, im Sinne von Lernen aus Fehlern, ausgedrückt.

Fehlermanagement und Fehleraversion
Zwei Drittel der Befragten gaben an, dass in ihrem Unternehmen gut über Fehler kommuniziert werde, diese analysiert würden und man wisse, wie mit ihnen umzugehen ist. 48% bestätigten die Bereitschaft, Fehler bewusst zu riskieren bzw. Risiken einzugehen, um Ziele zu erreichen. Ein Fünftel der Befragten gaben an, Fehler als belastend zu empfinden und weniger als ein Zehntel der Befragten, fanden es besser, eigene Fehler im Unternehmen vor anderen zu verbergen.

Fazit
Positive Arbeitseinstellungen und positives Erleben der Arbeitssituationen werden durch eine Unternehmenskultur gefördert, die innovatives Handeln und Echtzeitlernen als Lernen aus Fehlern zulässt. Die organisationalen Faktoren Psychologische Sicherheit, Fehlermanagement und Innovationsunterstützung durch Arbeitskolleginnen und -kollegen sowie Vorgesetzte verhindern Stress und führen zu mehr Arbeits- und Laufbahnzufriedenheit und einer stärkeren Bindung zur Organisation.
Umgekehrt ist für innovatives Handeln und das Lernen aus Fehlern, abgesehen von kulturellen Faktoren, die Gestaltung der täglichen Arbeit zentral. Die wichtigsten Arbeitsmerkmale, um den Nährboden für Innovation zu bereiten, sind Autonomie, Aufgabenvielfalt und Partizipation.

Netzwerk Kadertraining meint dazu
Prüfe selbst, wie es in Deinem Arbeitsumfeld steht:

  • Findest Du dort Arbeitsbedingungen, die Dein innovatives Handeln fördern und unterstützen?
  • Wenn der offene Umgang mit Fehlern sich positiv auf die Innovationskraft und die generelle Arbeitseinstellung auswirkt, wie beurteilst Du Deine persönliche Situation?
  • Kannst Du in einem Umfeld wirken, dass sich durch eine offene Fehlerkultur auszeichnet?
  • Fühlst Du dich durch Deine Vorgesetzten sowie Arbeitskolleginnen und -Kollegen unterstützt?
  • Hast Du die Möglichkeit innovatives Arbeitsverhalten zu zeigen?
  • Kannst Du neue Ideen, Verfahren und Prozesse innerhalb Deiner Tätigkeit, im Team oder im Unternehmen generieren und implementieren?

Die drei konkreten Fragen hier sind der Prüfstein Deines innovativen Arbeitsverhaltens

  1. Habe ich die Freiheit und den Mut neue Ideen für schwierige Themen zu kreieren?
  2. Darf und will ich nach neuen Arbeitsmethoden, -techniken oder -instrumenten suchen?
  3. Ist es mir in meinem Umfeld erlaubt, originelle Lösungen für Probleme generieren?

Der Zugang zum Swiss HR-Barometer und den Executive Summarys in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch ist kostenlos und kann hier heruntergeladen werden.

Oder über diesen Link abgerufen werden: Schweizer Human-Relations-Barometer

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