Zu Beginn des neuen Jahres werden nicht nur Ziele gesetzt, sondern auch gute Vorsätze formuliert. Bestenfalls werden diese «guten Vorsätze» als Lernschritte und selbst geschaffene Lernmomente gesehen und auch aktiv so gestaltet.

Für Netzwerk Kadertraining ist so ein guter Vorsatz, dass die Mitarbeitenden weiterhin daran arbeiten, Vertrauen in die eigenen Handlungen und Entscheidungsfähigkeit zu entwickeln und damit auch in der Zukunft die vertrauensvollen Arbeitsbeziehungen zu anderen zu stärken.

So gehen wir in unserer Arbeit untereinander und mit anderen um: Der Schlüssel ist das Vertrauen in sich selbst und die eigenen Fähigkeiten. Gleichzeitig ist das Bewusstsein notwendig, dass alle persönlichen Handlungen und Haltungen Vertrauen in der Umgebung schaffen können. Vertrauen, das andere uns geben oder vielmehr schenken, kann gefördert werden.

Vertrauen aufbauen ist lernbar

Lasst uns anschauen, wie das funktionieren kann, um erfolgreich ins neue Jahr zu starten und vertrauensvolle Arbeitsbeziehungen zu vertiefen.

Vertrauen kann nicht verordnet werden; es muss verdient werden und wird dann zum Geschenk, das wir uns gegenseitig machen. Idealerweise wird durch Investition in Vertrauen eine Grundlage geschaffen, die als Bestandteil in sämtliche Unternehmensinitiativen integriert ist.

Hilfreich ist die gemeinsame Arbeit von Frances Frei, Professorin an der Harvard Business School, und Anne Morris, Geschäftsführerin von «The Leadership Consortium».

Sie haben die wichtigsten Voraussetzungen identifiziert, um eine vertrauensvolle Arbeitsbeziehung aufzubauen:

  • Logik
  • Authentizität
  • Empathie

Wenn wir diese drei Komponenten bei Menschen erleben, vertrauen wir – sobald einer dieser drei Bausteine nicht mehr vorhanden ist, bricht das Vertrauen weg.

Aktiv mit den drei Bausteinen für Vertrauen arbeiten

Um Logik zu vermitteln, erfordert es zwei entscheidende Elemente: die äussere Wahrnehmung, dass uns Kompetenz zugeschrieben wird, und die tatsächliche Expertise. Frances Frei rät, um komplexe Gedanken wirksam zu kommunizieren, mit der Kernaussage zu beginnen und sie anschliessend mit überzeugenden Beweisen zu stützen. Sie betont, nur über Dinge zu sprechen, die zweifelsfrei wahr sind.

Weiter schlagen sie vor, sich in der Kunst zu üben, den Kern der Sache klipp und klar benennen und kommunizieren zu können. Es geht um den eigenen Glauben an die Richtigkeit der Ideen, Fähigkeiten und Argumente. Das spricht für gute und tiefe Vorbereitungen und lässt weniger Raum für Meinungen und Behauptungen.

Aber Achtung, hier kann einem das Ego oder die Angst vor dem Gesichtsverlust im Wege stehen. Es lohnt sich also, in solchen Situationen die eigene Unwissenheit zuzugeben und einen offenen Austausch zu fördern. Dies ermöglicht nicht nur eine langfristige Erweiterung des eigenen Wissens, sondern fördert auch das Vertrauen.

Um Authentizität zu leben, braucht es den Mut, sich selbst treu zu bleiben und in Einklang mit den eigenen Werten, Überzeugungen und Emotionen zu handeln. Das kann eine Herausforderung werden. Oft haben wir Vorstellungen davon, wer wir sein wollen oder müssen, aber nicht so klar, wer wir sind. Es gehört dazu, alle Facetten der menschlichen Verletzlichkeit, Aufrichtigkeit und Offenheit zu leben. Das fördert auch die Bewusstheit, dass wir alle über unterschiedliche Stärken verfügen.

Wenn wir wollen, dass andere uns ehrlich und ganzheitlich menschlich erleben, müssen wir das über unsere Verlässlichkeit und Integrität zeigen. Wir bekommen alle ohnehin unbewusst mit, ob wir dem Menschen gegenüber trauen können.

Authentizität in der Organisation schafft die psychologische Sicherheit, die Menschen benötigen, um sich vollständig zu entfalten. Nur wenn Gruppenmitglieder sich sicher genug fühlen, ihre Meinungen offen zu äussern und Risiken einzugehen, kann das Gesamtergebnis mehr sein als die Summe der Einzelteile.

Empathie ermöglicht es uns, uns in andere einzufühlen und ihre Gefühle, Erwartungen und Bedürfnisse zu verstehen. Um empathisch zu arbeiten, ist es entscheidend, Zeit mit dem Gegenüber oder dem Team zu verbringen und aktiv zuzuhören. Dadurch zeigen wir Wertschätzung, Achtung, Respekt und Aufmerksamkeit für andere Menschen. Gleichzeitig geben wir anderen die Möglichkeit, unser Verhalten besser einzuschätzen.

Ein entscheidender Schritt dorthin ist nach Frances Frei, unseren Fokus auf den anderen zu richten und alle Einladungen zu Ablenkungen beiseitezulassen. Gerade leistungsstarke Menschen haben oft Schwierigkeiten, Einfühlungsvermögen zu zeigen. Das kann egoistisch wirken und eher Misstrauen schüren. Es ist ratsam, das eigene Verhalten aktiv zu reflektieren, Interesse zu signalisieren und andere nach der eigenen Wirkung zu fragen.

Wenn sich Menschen zu sehr um das eigene Ego und den persönlichen Aufstieg bemühen, bemerken das die anderen schnell. Wir alle möchten als Individuen mit eigenen Talenten, Bedürfnissen und Sorgen anerkannt werden. Wir alle merken sofort, wenn wir nur als Spielball und Ressourcen betrachtet werden.

Fazit

Vertrauen zu entwickeln und zu entscheiden, wem wir vertrauen, ist ein individueller Prozess, der von Person zu Person variiert. In einem Unternehmen ist der Aufbau von Vertrauen ein erlernbarer und fortlaufender Prozess, der aktiv gestaltet werden muss. Ausserdem muss dieser Prozess ständig an das sich verändernde Umfeld angepasst werden.

Um nachhaltig Vertrauen in einem Unternehmen nach innen und nach aussen aufzubauen, ist es entscheidend, kontinuierlich an den drei zentralen Eckpfeilern – Logik, Empathie und Authentizität – zu arbeiten. Alle Mitarbeitenden müssen bereit sein, sich mit diesen Elementen als Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auseinanderzusetzen und immer weiter dazuzulernen.

So gelingt es Schritt für Schritt, eine Grundlage für eine vertrauensvolle Unternehmenskultur zu schaffen und zu halten. Wir alle wünschen uns eine Kultur, in der sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschätzt und respektiert fühlen.

Eine kontinuierliche Selbstreflexion in Bezug auf diese Prinzipien fördert die Entwicklung persönlicher Fähigkeiten und stützt damit den Unternehmenserfolg.

Was wir bei Netzwerk Kadertraining tun

Wir werden bei Netzwerk Kadertraining im Jahr 2024 weiter mit diesen Prinzipien arbeiten und uns auch daran messen lassen. Nur wenn wir intern so miteinander umgehen, ist es uns möglich, nach aussen den Wert des Vertrauens zu leben und zu zeigen.

In unseren Einzelberatungen und in der Arbeit mit Teams und Organisationen setzen wir auf den Wert des Vertrauens. Wir wissen, dass die Organisationskultur entscheidend ist. Alle Mitarbeitenden tragen die Verantwortung, Vertrauen zu schaffen, untereinander und nach aussen. Führungskräfte spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie sind Vorbilder, Gestalter des Rahmens und Vermittler des erforderlichen Wissens für den Vertrauensaufbau im Unternehmen.

Das geschieht nicht über Nacht. Es braucht tägliche Arbeit und den Mut zu einer eigenständigen positiven Kultur. Das vermitteln wir unseren Auftraggebern, Kundinnen und Kunden und bringen sie immer wieder einen Schritt weiter voran in der «gelingenden Zusammenarbeit» in einer Atmosphäre des Vertrauens.

Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern immer wieder die Erfahrung von guter und vertrauensvoller Zusammenarbeit und viel Erfolg, Glück und Zufriedenheit im neuen Jahr 2024.

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