Der erste Eindruck zählt. Dies gilt ganz besonders für die langfristige Bindung von Mitarbeitenden an das Unternehmen. Viele Firmen beachten das heute schon und setzen dafür strukturierte Onboarding-Prozesse ein. Doch der Prozess des Abschieds von Mitarbeitenden ist ebenso wichtig und auch hier lohnt es sich, gute Prozesse zu überlegen.

Beim sogenannten Offboarding handelt es sich um die bewusste Gestaltung des Trennungsprozesses zwischen einem Unternehmen und seinen Mitarbeitenden. Der Offboarding-Prozess verfolgt das Ziel, für die austretenden Mitarbeitenden eine ebenso anhaltend positive Atmosphäre zu schaffen wie in der Zeit des Eintritts in die Organisation. Nicht nur der erste Eindruck zählt; auch der letzte Eindruck, den ein Unternehmen vermittelt, hat grosse Wirkung. Wie sich der Abschied gestaltet, prägt das Bild des Unternehmens für diejenigen, die gehen, und vor allem auch für jene Mitarbeitenden, die bleiben.

Onboarding und Offboarding von Mitarbeitenden sind zwei Kernaktivitäten der Personalarbeit, die zunehmend an Bedeutung gewinnen. Gelungene Einarbeitung zahlt sich langfristig in Form von Mitarbeitenden-Bindung aus und wertschätzendes Trennungsmanagement zahlt auf das Image-Konto des Arbeitgebers ein.

Das „Onboarding“, also das „An-Bord-Nehmen“, umfasst alle Massnahmen zur Einstellung und Einführung neuer Mitarbeitenden in die Arbeits- und Einsatzbereiche. Das endet erst, wenn die neuen Kolleg:innen sich fachlich und im sozialen Gefüge des Unternehmens vollständig eingelebt haben. Ein gelungenes Onboarding ermöglicht den neuen Mitgliedern im Team, sich schnell einzuarbeiten, sich in ihrer Rolle zurechtzufinden und schon bald erfolgreich in den neuen Positionen zu sein. Einarbeitungsprozesse werden mit dem strategischen Blick auf das Ergebnis gestaltet. Ziel ist es, die neue Arbeitskraft vom ersten Tag, an das Unternehmen zu binden.

Möglicherweise kostet ein strukturierter Onboarding-Prozess Zeit und Ressourcen. Doch die neuen Mitarbeitenden erhalten damit genau die Wertschätzung, die sie benötigen, um sich schnell in die Funktion einzufinden und in das Team zu integrieren. Sie erfahren so, dass ihr Beitrag geschätzt wird, und können sich vom ersten Tag an wohl fühlen und eine positive Bindung zum Unternehmen aufbauen. Ein systematisches Onboarding mindert die Wahrscheinlichkeit, den Entscheid zu bereuen und oder gar an eine Kündigung zu denken. Mitarbeitenden-Fluktuation kann damit zwar nicht vollständig aufgehalten, dennoch erheblich reduziert werden.

Im Offboarding, das auch als Exit-Management bekannt ist, wird der organisierte Austritt von Mitarbeitenden aus einem Unternehmen formuliert. Hier liegt viel Potenzial, das die Unternehmen nicht ausser Acht lassen sollten. Eine fehlende Offboarding-Strategie kann zahlreiche Nachteile für das Unternehmen nach sich ziehen, die sich auf lange Sicht wiederum negativ auf das Recruiting, Onboarding und die Unternehmenskultur auswirken können.
Gut geplante Abschiedsprozesse bringen demnach viele Vorteile und sorgen für ein langanhaltend gutes Bild des Unternehmens bei allen Mitarbeitenden. Ehemalige Mitarbeitende werden einen guten Arbeitgeber sicherlich weiterempfehlen. Ein gut gestaltetes Abschluss-Gespräch bringt wertvolle Einsichten und Informationen über das Unternehmen und die vorherrschende Kultur. Eine ehrliche Einschätzung und die offen geäusserte Meinung von ehemaligen Mitarbeitenden können zur Optimierung von Prozessen und zur Verbesserung von Arbeitsbereichen herangezogen werden. Wenn Mitarbeitende sich beim Abschied wohlfühlen, sind sie auch eher bereit, das angeeignete und erlernte Wissen weiterzugeben oder zu dokumentieren, um es im Unternehmen verfügbar zu machen. Der gute Offboarding-Prozess kann auch dazu führen, in Kontakt zu bleiben und einen späteren Wiedereintritt in das Unternehmen möglich zu machen.

Netzwerk Kadertraining Fragebogen zu On- und Offboarding-Aktivitäten:
Der Mitarbeiter:innen-Bindung wird in vielen Unternehmen zu Recht ein hoher Stellenwert eingeräumt. Die Unternehmen bereiten sich vor, ihre besten Talente zu binden. Gleichzeitig müssen sie dafür sorgen, die richtigen Mitarbeiter:innen anzusprechen, zu interessieren, einzustellen und die Trennungsprozesse bewusst positiv zu gestalten.
Wir möchten wissen, ob die Wünsche, Erwartungen und Erfahrungen in Bezug auf On- und Offboarding bei Mitarbeitenden und HR-Verantwortlichen nahe beieinander sind oder eher weit auseinandergehen. Dazu erheben wir mit dem „Retention Management Monitor“ die unterschiedlichen Sichtweisen von Mitarbeiter:innen und HR-Fachpersonen.

Die Umfrage ist anonym und die Ergebnisse werden erstmals ca. Ende April 2023 im Blog von Netzwerk Kadertraining publiziert.
Für die Beantwortung der Fragen werden nicht mehr als 5 Minuten benötigt. Wir danken für die Antworten, die uns einen spannenden Einblick in die Praxis von On- und Offboarding-Aktivitäten geben.

Die Umfrage kann auch mit nachfolgendem Link aufgerufen werden: Umfrage Retention Management 2023

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