Das «Barometer Gute Arbeit» von Travail.Suisse und der Berner Fachhochschule misst die Qualität der Arbeitsbedingungen in der Schweiz anhand eines wissenschaftlichen Kriterienrasters. Seit 2015 wird eine repräsentative Stichprobe von jeweils rund 1’500 Personen im Alter von 16 bis 64 Jahren befragt. Die 20 Kriterien, die zugrunde gelegt werden, sind in die drei Dimensionen Motivation, Sicherheit und Gesundheit zusammengefasst.

Die diesjährigen Ergebnisse zeigen bei allen drei Dimensionen eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Dimensionen Motivation und Sicherheit wurden die bisher höchsten Indexwerte genannt, die es seit der erstmaligen Erhebung im Jahr 2015.

Das persönliche Stressempfinden bleibt hoch und gilt weiterhin als das grösste Problem in der Arbeitswelt. Der Anteil der gestressten Arbeitnehmenden hat zugenommen. Für zwei Drittel der Arbeitnehmenden gehört Arbeiten in der Freizeit mehrheitlich zur Realität. Dies wird als notwendig beschrieben, um die Arbeitsanforderungen zu erfüllen. Und jede dritte Person überlegt sich, ob ein Stellenwechsel aufgrund des Stresses in der heutigen Position in Frage kommen kann.

In der Studie zeigt sich, dass die befragten Arbeitnehmenden in von der Flexibilität seitens der Arbeitgeber profitieren. Knapp 58 Prozent der Befragten geben an, Einfluss auf die Gestaltung der Arbeitszeiten nehmen zu können.

Signifikant gering ist die Anzahl derjenigen, die ihren Arbeitsplatz gefährdet sehen. Insgesamt nur 11.2 Prozent der Arbeitnehmenden gaben an, sich unmittelbare Sorgen, um ihren Arbeitsplatz zu machen. Das sind so wenige wie noch nie seit Beginn der Barometer-Erhebungen im Jahr 2015. Die zurzeit tiefere Arbeitslosigkeit und der Fachkräftemangel halten diese Zahl aktuell auf einem tiefen Stand. Gleichzeitig zeigt die Studie auch, dass die Arbeitgeber stärker in Weiterbildungen ihrer Mitarbeitenden investieren als im Jahr davor.

Hier geht es zum «Barometer Gute Arbeit 2022» und den Auswertungen

Autor: Ulrike Clasen

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