Seit dem Frühling 2021 nimmt die Anzahl der Stellenausschreibungen stetig zu. Im 4. Quartal 2021 schrieben Unternehmen 39% mehr Stellen aus als im Vorjahresquartal. Dies zeigt eine Erhebung des Stellenmarkt-Monitors der Universität Zürich („Adecco Group Swiss Job Market Index“).
https://www.adeccogroup.com/de-ch/zukunft-der-arbeit/research/job-index-q4/
Grösste Nachfragesteigerung: Fachkräfte von Handwerk und Hilfskräfte
Im Vergleich zum Vorjahresquartal verzeichneten die Fachkräfte des Bereichs Handwerk und Hilfskräfte (+23%) den grössten prozentualen Zuwachs, gefolgt von den Fachkräften im Bereich Büro und Verwaltung (+21%) und den Fachkräften im Bereich Dienstleistung und Verkauf (+17%). Auch bei den Hochschulberufen stieg die Nachfrage, insbesondere im Bereich MINT und Gesundheit (+16%).
Der Stellenmarkt wuchs gesamtschweizerisch, den grössten Zuwachs verzeichnete die Nordwestschweiz.
Auch JobCloud meldet für Dezember 2021 eine Zunahme der offenen Stellen von 40% seit Januar 2021. In den Berufsgruppen, die neu unter die Stellenmeldepflicht fallen, zeigte sich auf dieser Plattform ein überdurchschnittliches Interesse, am deutlichsten im Bereich Grafik/Typografie/Druck.
https://www.jobcloud.ch/c/de-ch/blog/press-release/40-mehr-jobs-ausgeschrieben-in-2021-und-mehr-personen-auf-stellensuche/
Stellenanzeigen mit Homeoffice haben sich verdreifacht
Eine gemeinsame Studie der OECD und von Indeed zeigt, dass sich im Zuge der Pandemie der Anteil der Stellenanzeigen, in denen Homeoffice erwähnt wird, mehr als verdreifacht hat. Bei den 20 untersuchten OECD-Staaten stieg er von 2,5% im Januar 2020 auf 7,9% im April 2021.
In der Schweiz stieg der Anteil auf 7,1%. Eine besonders starke Zunahme wurde in der Softwareentwicklung, im Marketing und im Informationsdesign beobachtet.
https://www.oecd-ilibrary.org/economics/will-it-stay-or-will-it-go-analysing-developments-in-telework-during-covid-19-using-online-job-postings-data_aed3816e-en
Netzwerk Kadertraining meint dazu:
Inzwischen stehen Arbeitgeber vor grossen und neuen Herausforderungen. Sie sind in der Rekrutierung mit neuen und grundlegenden Veränderungen der Erwartungshaltung vieler Mitarbeitenden konfrontiert. Es geht in den Unternehmen um die Frage, wie sie Talente gewinnen und halten können.
Die «besten Kandidaten» ziehen genau die Arbeitgeber an, die flexible Arbeitsmöglichkeiten anbieten. Dazu gehören Remote Work, flexible Arbeitsbedingungen sowie die Möglichkeit, auf befristeter und freiberuflicher Basis zu arbeiten. Eine gute Work-Life-Balance, Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten sowie die Fähigkeit, mit einem inspirierenden Team und einem offenen und lernbereiten Management zusammenzuarbeiten, sind weitere Schlüsselfaktoren.
Ein weiterer Trend ist auszumachen:
Viele Bewerbungs-Interviews werden den Gesprächen über persönliche Karrierepläne immer ähnlicher.
Wer jetzt auf Stellensuche ist, darf sich selbstbewusst und klar über die eigenen Kompetenzen und Potenziale definieren und darüber sprechen, wie genau das im Unternehmen Nutzen stiften kann. Dann folgt auf jeden Fall auch die Frage, wie das eigene Wissen erweitert werden kann. Die klare Aussage: Ich habe meine Kompetenzen und was darf ich bei Ihnen noch dazu lernen? – zeigt genau die Lern- und Veränderungsbereitschaft, die es in der Zukunft braucht.