Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat am 23. Mai 2024 die Resultate der Schweizerische Gesundheitsbefragung: Arbeit und Gesundheit 2012–2022 präsentiert.
Der Anteil der Personen, die sich gemäss eigenen Angaben bei der Arbeit gestresst fühlen, hat sich innert zehn Jahren (2012-2022) von 18% auf 23% erhöht.
Die Arbeitsbedingungen haben einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit. Von allen Arbeitsbedingungen, die möglicherweise physische oder psychosoziale Risiken für die Gesundheit darstellen, hat Stress am stärksten zugenommen. Mehr als die Hälfte (53%) der gestressten Personen fühlen sich bei der Arbeit zudem emotional erschöpft und haben folglich ein höheres Burnout-Risiko.
Am häufigsten tritt Stress im Gesundheits- und Sozialwesen auf. Dies sind einige Ergebnisse aus einer Publikation des BFS. Sie enthält auch Angaben zur Verbreitung von Diskriminierung und Gewalt sowie zur Verbreitung der physischen und psychosozialen Risiken in den verschiedenen Branchen.
Netzwerk Kadertraining meint dazu:
Um als Stellensucher:in sicherzustellen, dass die nächste Stelle nicht zur Quelle von Stress wird, können folgende Strategien angewandt werden:
- Recherche über das Unternehmen anstrengen und dann Informationen über Unternehmenskultur und Werte und Bewertungen auf Plattformen wie Glassdoor oder Kununu für sich persönlich auswerten.
- Im Vorstellungsgespräch gezielte Fragen zu den Arbeitsbedingungen, der Arbeitsbelastung und dem Managementstil stellen und darum bitten, das Arbeitsumfeld sehen zu dürfen.
- Mit Kontakten in der Branche oder im Unternehmen sprechen, ehemalige Mitarbeitende finden und sie zu ihren Erfahrungen befragen.
- Klarheit finden, welche Arbeitsbedingungen für einen selbst optimal sind, um zufrieden und stressfrei arbeiten zu können.
- Die persönlichen Erwartungen an die Stelle realistisch einschätzen und ein Bewusstsein über die potenziellen Herausforderungen schaffen.
- Den Arbeitsvertrag sorgfältig durchlesen und auf alle Klauseln zu Überstunden, Arbeitszeitregelungen und anderen relevanten Bedingungen achten.
- Alle möglichen und eingesetzten Arbeitszeitmodelle des neuen Arbeitgebers erfragen.
- Die Chance packen, im Rahmen eines Probearbeiten oder Praktikums das Unternehmen und die Arbeitsbedingungen aus erster Hand kennenzulernen und das mit echten Aufgaben.
- Nachfragen, ob das Unternehmen Programme zur Stressbewältigung wie Coaching, Workshops oder andere Unterstützungsmöglichkeit bietet.
Nicht alle Tipps müssen oder können umgesetzt werden. Wichtig ist es, die eigene Sensibilisierung für die Fragen zu stärken: “was macht mir Stress, wie kann ich das vermeiden oder auch, wie kann ich damit immer besser umgehen.”
Ein Tipp dazu: Die Seite “Stressnostress” hilft dabei.
Auch das Erleben von Stress ist individuell. Die eigene Bewertung entscheidet, was ganz persönlich als belastend erlebt wird. Das heisst: Nicht die Situation löst Stress aus, sondern die individuelle Bewertung. Also, sich nicht von dem stressen lassen, was andere stresst und seine ganz persönlichen Strategien finden.